1) Erläuterungen, Entstehung, Hintergrund, Interpretationshinweis
Die naturmagische, "numinose" (numinos: schaudernd machend, aber zugleich anziehend und faszinierend sein) Ballade "Erlkönig" entstand 1781. Sie wurde von der angesehenen Weimarer Schauspielerin Corona Schröter vertont und leitete als Lied am 22. Juli 1782 im Park von (Weimar-) Tiefurt die Uraufführung von Goethes Singspiel "Die Fischerin" ein. Der Titel "Erlkönig" bzw. "Erlenkönig" beruht auf einer fremden Fehlübersetzung des volkstümlichen Stoffes aus dem Dänischen und müsste eigentlich "Elfenkönig" heißen. Später vertonten u. a. Max Eberwein und Carl Loewe den "Erlkönig"; am bekanntesten wurde die Vertonung von Franz Schubert (1815 / 1821).
Schon die Herkunft des Stoffes aus dem nordischen Sagen- und Märchenschatz zeigt seine Wirkungsabsicht. Es ist daher unangemessen, das Unheimlich-Dämonische des Geschehens durch rationale Erklärungsversuche seiner reizvollen mystischen Wirkung zu berauben: Auch der vernünftig denkende Vater scheiterte schließlich mit seinen Sacherklärungen, sodass auch ihn das Grauen packte.
(Anm. d. Hrg.)
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Ernesto Handmann
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